Latein
Tote Sprache? Sicher nicht!
Eine spannende Entdeckungsreise in die bedeutsame Gedankenwelt der Römer.
Das Fach Latein leitet ausgehend von lateinischen Texten zu intensiver Beschäftigung mit der lateinischen Sprache und der Kultur der Antike an. Dabei erkennen die Schülerinnen und Schüler in der griechisch-römischen Antike ein tragendes Fundament der europäischen Tradition bis heute.
Unterricht
Im Zentrum der Lateinstunde steht von Anfang an die Auseinandersetzung mit lateinischen Texten aus dem römischen Alltags- und Privatleben bzw. aus anderen Bereichen, wie beispielsweise Geschichte, Mythologie oder Religion. Ziel ist es auch, durch die Übersetzungen aus dem Lateinischen die Ausdrucksfähigkeit im Deutschen zu verbessern. Der Stoff der einzelnen Lektionen wird besonders durch das vielfältige Übungsmaterial des Lehrbuchs vertieft.
Die Verteilung der Lerninhalte sowie der Unterricht orientieren sich in der Spracherwerbsphase (Jahrgangsstufen 6-8) an der Lehrbuch-Reihe „Campus neu Ausgabe c“ vom Buchner Verlag. In den darauffolgenden Jahrgangsstufen wird das Lesebuch Latein der Sammlung ratio verwendet.
In der Oberstufe kann das Fach Latein bis zum Abitur belegt werden und auch als solches in mündlicher oder schriftlicher Form abgelegt werden.
Projekte, Fahrten und Unterrichtsgänge ergänzen den Unterricht und bieten den Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften immer wieder Abwechslung und Spannung im Schulalltag.
Informationen zum Lateinunterricht in den unterschiedlichen Jahrgangsstufen:
Lerntipps
Lateinlehrkräfte werden oft genug gefragt, was man zur weiteren Verbesserung tun könnte, welche zusätzlichen Übungsmaterialien zum Lehrbuch auf dem Markt erhältlich sind und ob es denn nicht gar angebracht wäre, in Latein Nachhilfe zu nehmen. Lateinlehrkräfte antworten dann oft genug, dass ihr / Ihre Kinder ordentlich vorbereitet (und mit genügend Arbeit eingedeckt) seid / sind, wenn ihr / Ihre Kinder die Hausaufgaben halbwegs vernünftig macht / machen. Die Hausaufgabe, d. h. die Wiederholung dessen, was bereits besprochen wurde, und die Vertiefung dessen, was in der Vorstunde erarbeitet wurde, ist eine optimale Grundlage für das Vorwärtskommen im Fach Latein.
Sie besteht in den allermeisten Fällen aus drei Teilen:
L = Lerne!
Wie oben angedeutet, sind beinahe für jede Stunde Vokabeln aus dem Lehrbuch „Campus“ zu lernen. Oft sind sie in der Vorstunde bereits besprochen worden. Das Wörter-Lernen mag zwar ausgesprochen lästig sein, ist aber in jeder Fremdsprache das A und O zum Weiterkommen. Gravierende Lücken im Wortschatz sind in Latein – genauso wie in Englisch, Französisch oder Spanisch – verhängnisvoll! Hier darf man den Anschluss nicht verpassen.
Verschiedene Tipps in Bezug auf das Vokabellernen findet man unter „Wörterlernen leicht gemacht“!
Auch wenn dies gemeinhin nur in Klasse 6 abgeprüft wird, ist es lohnenswert, die Wörter nicht nur Latein – Deutsch, sondern auch Deutsch – Latein zu können. Jeder Schüler wird im Laufe der Zeit verschiedene Tipps zum Wörterlernen bekommen und schließlich selbst herausfinden, welches Vorgehen dabei für ihn das richtige ist und zu welcher Tageszeit er am meisten aufnahmebereit für neue Vokalen ist. In der Regel erarbeitet man sich neue Vokabeln dadurch, dass man – nach einer ersten Orientierung – zunächst die deutsche, dann die lateinische Seite zudeckt und sich die Wörter so in mehreren Durchgängen einprägt, bis sie „sitzen“. Hilfreich ist es, die neuen Vokabeln in ein Vokabelheft oder auf Karteikarten zu schreiben. Jede Mutter und jeder Vater kann beim Vokabellernen helfen, indem sie bzw. er die erlernten Wörter abfragt.
Es darf in keinem Fall vergessen werden, dass immer auch Wörter bestimmter Lektionen zur Wiederholung auf sind und abgefragt werden. Jedem Schüler / jeder Schülerin sollte klar sein, nach welchem Prinzip der Lateinlehrer alte Wörter wiederholen lässt.
W = Wiederhole!
Auch wenn die Lehrkraft eine Wiederholung der in der Vorstunde angefertigten Übersetzung nicht als Hausaufgabe aufgibt, sollte diese dennoch vorgenommen werden. Den bekannten Text noch einmal durchzugehen, nachzuvollziehen und zu übersetzen hilft dabei neben dem Wortschatz auch die Grammatik zu festigen. Da in Bezug auf die Schulaufgabe ein bekannter Text ohne Übersetzung für den Aufgabenteil vorausgesetzt werden kann, erscheint es umso sinnvoller, diesen gleich nach der ersten Übersetzung zu wiederholen. Dies stärkt außerdem die Übersetzungskompetenz.
Ü = Übersetze!
Im letzten Teil der Hausaufgabe soll meist ein unbekannter Text übersetzt werden Hierbei erwartet die Lateinlehrkraft nicht unbedingt eine 0-Fehler-Übersetzung. Es ist also nicht nötig, die Hausaufgabe beim Klassenprimus abzuschreiben.
Vielmehr geht es darum, sich unter Berücksichtigung dessen, was in der Vorstunde neu erarbeitet wurde, in einen neuen Text hineinzudenken. Indem man, vom Prädikat ausgehend, entsprechende, im Unterricht immer wieder trainierte Fragen an den jeweiligen Satz stellt, d. h. durch sorgfältiges Konstruieren, soll versucht werden, Strukturen und Inhalte zu verstehen.
Dies bedeutet, hierbei müsst ihr / müssen Ihre Kinder tüfteln und basteln und flexibel umdenken, um manchmal durch „trial and error“ auf eine nachvollziehbare Lösung zu kommen. Diese sollte dann auch mit dem deutschen Sprachgefühl und dem Weltwissen vereinbar sein.
Wesentlich an diesem Teil der Hausaufgabe ist zudem, dass jeder / jede individuelle Wortschatzlücken schließen kann bzw. soll, indem er / sie beim Übersetzen eben keine Wortschatzlücken lässt, sondern „entfallene“ Wörter im Wörterverzeichnis von „Campus“ nachschaut.
Man sieht also: Es gibt eine ganze Menge zu tun. Aber es ist in jedem Fall spannend und lohnenswert!
Gründe, um Latein zu lernen
Latein ist …

horizonterweiternd
Die romanischen Sprachen sind weltweit anzutreffen; durch die Kenntnis der lateinischen Sprache – ihrer Muttersprache – ist das Erlernen von diesen Sprachen deutlich erleichtert.

Ausgangspunkt
Für viele Studiengänge ist das Latinum noch immer eine Zulassungsvoraussetzung. Wer diesen Sprachnachweis schon in der Schule erhält, muss später an der Universität keine zusätzlichen Sprachkurse mehr belegen und spart dadurch viel Zeit.

Erkenntnis
Ein Verständnis für Latein als „Sprache der Gebildeten“ ermöglicht auch den Zugang zu anspruchsvollen Texten und Fremdwörtern.

Spannung
Die im Unterricht behandelten Inhalte, die die römische Geschichte und Mythologie umfassen, sind für die Schüler zu jeder Zeit ansprechend und spannend veranschaulicht.

Europa
Die Wurzeln unseres heutigen Europas reichen zurück bis in die Zeiten der Römer; der Lateinunterricht schafft also Verständnis für unsere Grundlagen und trägt somit zur Identitätsbildung der Schüler bei.

Sprachkompetenz
Die intensive Übersetzungstätigkeit fördert die Sprachkompetenz im Deutschunterricht der höheren Jahrgangsstufen, vor allem das Schreiben kommt Rechtschreibung, Grammatik und Ausdrucksfähigkeit zu Gute.

Struktur
Der logische Aufbau der lateinischen Sprache – man kann von einem „Baukastenprinzip“ sprechen – ermöglicht ein „Sezieren der Sprache“, bei dem man die einzelnen Elemente eines Satzes oder Wortes auseinandernehmen kann, um sie auf grammatikalische Besonderheiten hin zu untersuchen.

Eindeutigkeit
Die einfache Aussprache und Rechtschreibung der lateinischen Wörter ermöglicht einen schnellen Einstieg in die Fremdsprache und erleichtert das Erlernen von neuen Vokabeln.

Lehrmeister
Das häufige Übersetzen von lateinischen Texten vermittelt zudem kognitive Kompetenzen wie ein verbessertes Kombinationsvermögen, eine hohe Genauigkeit beim Arbeiten sowie die Fähigkeit Zusammenhänge schnell zu erfassen. Solche Kompetenzen sind nicht nur in Schule und Studium von Vorteil, sondern auch im Beruf zeugen sie von Qualität.